Gabriela Löffel

Nous n’avons pas besoin de nous connaître à l’avance

HD-Farbvideo, ohne Ton, 19'56'', 2024

UM UNS GEMEINSAM ZUR SENKUNG UNSERES STROMVERBRAUCHS ZU VERPFLICHTEN, WERDEN DIE VIDEOARBEITEN DES PROGRAMMS MIRE NUR VON 7:00 BIS 9:30 UHR, 12:00 BIS 14:30 UHR UND 17:30 BIS 20:00 UHR AUSGESTRAHLT. DANKE FÜR IHR VERSTÄNDNIS UND GUTE REISE.

Nous n’avons pas besoin de nous connaître à l’avance ist ein hybrides Videowerk, in dem sich Momente der Tanzperformance, Archivbilder und Textzitate abwechseln. Gabriela Löffel stützt sich auf den politischen Aspekt des öffentlichen Raums, um ihre Überlegungen aufzubauen, und entwickelt eine Art visuellen Essay, der die „Performativität der Körper in dieser politischen Aktionszone“ inszeniert. Indem Löffel aus dem schriftlichen Werk der US-amerikanischen Philosophin und Gendertheoretikerin Judith Butler schöpft, die sich tief mit der Frage des Körpers und seiner normierten Repräsentativität in unseren Gesellschaften auseinandergesetzt hat, verleiht sie den von der Autorin aufgeworfenen Fragen wahrhaftig Körperlichkeit. Die Zitate aus Butlers Werk sind parallel zu den tänzerischen und archivarischen Elementen des Videos zu sehen. Indem die Künstlerin eine Vielzahl von Bildern und einen doppelten Blickwinkel auf die Tänzerinnen und Tänzer bietet, knüpft sie an das Prinzip der Inklusivität an, das in Butlers Theorie angesprochen wird. Die fast unbewegliche Kamera ermöglicht es, die langsamen und präzisen Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer im Detail zu betrachten. Die Bewegungen der Kamera sind fast nicht wahrnehmbar, da sie so subtil sind. Die Künstlerin und der Choreograf Cédric Gagneur haben eng zusammengearbeitet, um die verschiedenen Bewegungen zu definieren, aus denen sich die Choreografie zusammensetzt: Sie schlagen eine Abstraktion der Gesten des Widerstands oder der Revolte vor, die aus Archivbildern aus der Sammlung des Genfer Protestarchivs stammen. Langsamkeit und Stille bewohnen das Stück und geben dem Körper genügend Raum, um sich individuell oder im Kollektiv zu entfalten. Das Werk schlägt somit eine Dialektik des Potentials von Forderungen im öffentlichen Raum vor.

Zitate aus:
Judith Butler, Notes Toward A Performative Theory of Assembly, © 2015 by the President and Fellows of Harvard College. Published by arrangement with Harvard University Press.
Rassemblement : pluralité, performativité et politique, französische Übersetzung von Christophe Jaquet, © Librairie Arthème Fayard, 2016.

Mit:
Cédric Gagneur
Ivan Larson
Margaux Monetti
Akané Nussbaum
Marc Oosterhoff
Blaise Porquet
Julia Rieder

Choreografie:
Cédric Gagneur

Archivbilder:
Archives contestataires Genève

Gefilmt im Pavillon ADC, Genf

Kamera:
Alexa Andrey, Frédéric Choffat

Gabriela Löffel dankt:
Judith Butler
Archives contestataires Genève
ADC Association pour la Danse Contemporaine Genève
Collectif BreakFree Suisse
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Werk koproduziert von der Fonds cantonal d'art contemporain und der Fonds d'art contemporain de la Ville de Genève für das Mire Programm

Autres artistes à Chêne-Bourg
MIre_menu_fleche_couleur1