Laida Lertxundi
Double Séjour Situation

Künstlerfilm, 10'12'', 16 mm, digital übertragen, digitale Collage, 2024
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Double Séjour Situation entfaltet sich vor den Augen der BenutzerInnen des Bahnhofs Chêne-Bourg wie ein filmischer Zwischenstopp. Der 16-mm-Film taucht den.die ZuschauerIn von Anfang an in eine einzigartige Atmosphäre. Visuell erinnert der Film an das Kino der Nouvelle Vague und kann sich in mancher Hinsicht insbesondere auf die Spielfilme von Éric Rohmer beziehen. Die gefilmten Landschaften, die Gespräche und Reflexionen der SchauspielerInnen erinnern an einige Filme des französischen Filmemachers. Dennoch geht es in Lertxundi’s Werk um das Alltägliche, in all seinen Formen. Die Einfachheit der menschlichen Gesten, der auf der Leinwand gezeigten Gegenstände, der inszenierten Landschaften und der Geräusche, die den Alltag ausmachen, werden in sehr großem Format gezeigt. Im Übrigen bewohnen diese Umgebungsgeräusche, die normalerweise aufgrund ihrer Banalität oder gar Innerlichkeit unhörbar sind, den Film auf die gleiche Weise wie die anderen Komponenten: Sie sind genauso präsent wie ein Körper, ein Wort oder ein Gegenstand. Die Künstlerin schafft also eine Nähe zu dieser banalen Alltäglichkeit, die ihr eine sensible Dimension verleiht. Darüber hinaus enthüllt der Film seine Technik mehrfach und öffnet damit die Tür zu einem reichen reflexiven Universum. Der Film spricht über sich selbst, wenn er versucht, seine Länge zu enthüllen, aber es gelingt ihm nicht. Das Publikum beobachtet dies, als zwei Frauen auftauchen und den Satz „Der Film dauert … Minuten“ sagen, dem der Titel auf der Leinwand vorangestellt ist. Die Farbfilter, die vor der Kamera zerbrechen, zeigen die Tricks der Filmtechnik, und die Geräusche des Projektionsgeräts werden hörbar und verwandeln sich wie das Gitarrenstück in Musik. Lertxundi’s Film handelt von Film und Sprache, aber auch von der Beziehung der Menschen untereinander und zur Natur.
Made with Sara Francola, Vera Abdulina, Katharina Adam, Francis Ehrhardt, Iris Schleinitz, Mona Chevalier, Sofia Zamaskaya, Yuna Feuillatre, Zhaoyi Wu,
Hyemin Kim, Sirag Sesetyan, Saad Eltinay, Hanah Ebel Lertxundi, Margarethe Drexel and her students from Universität Mozarteum – Bildnerische Erziehung. And Yndi Ferreira da Silva, Gabriel Legeleux (Superpoze), Cedric Steffens (Canblaster), Camille Delvecchio of Ensemble Solaris.
Sound: Ren Ebel
Film Lab: Transperfect Media
Color: Yannig Willmann
Credits : Fran Fraca
Sound Mix: Christina C. Nguyen
Made with an Eclair NPR 16mm camera, a 16mm Bolex camera, and various sound recording devices. The drawing at the end is a digital collage. I shot sideways with my cameras to fit the proportions of the final screen. I transferred the original film to 2K video to edit it.
Shot in: Innsbruck, Austria, Paris, Rilly sur Loire and Chamonix, France.
Excerpt from: How to Disappear, Haytham El-Wardany, Sternberg Press.
Special thanks Enora Jung, Andre Askandar, CHB Arts Residency (Château de la Haute Borde), Valerie Grondon, Nathalie Pierron, Pôle Image Mouvement Ensba, Lyon
Werk produziert vom Fonds cantonal d'art contemporain, Genf, für das Programm Mire